In Bremerhaven wird viel bewegt!
In Bremerhaven wird viel bewegt, zurzeit zumindest Bäume, und zwar nach unten.
Der Baubeginn des von der SPD, der Hafenwirtschaft und der BIS so lange herbeigesehnten Hafentunnels ist vor kurzem erfolgt und das Ergebnis ist für mich "bemerkenswert".
Zuerst wurde nicht nur der Bereich des direkten Hafentunnels von nicht mehr benötigten Grünschmuck befreit sondern auch noch das Waldstück gegenüber dem Erdboden gleichgemacht.
Dafür bekommen wir von der BIS ein "Landschaftsbauwerk" geschenkt.
Nun bin ich für Geschenke grundsätzlich dankbar, aber diese stößt mir dann doch übel auf. Natürlich war das kleine Wäldchen kein Biotop von unschätzbaren Wert. Es wurde aber von den Anwohner doch für einen Spaziergang gern genutzt, von Kindern als Abenteuerwald begehrt und auch die Hundebesitzer hatten Ihre Freude an dem kleinen Wald.
Nun bekommen die Leherheider eine Aussichtsplattform!!!
Demnächst können wir also aus 25 Metern Höhe den LKWs zusehen, wie sie im Hafentunnel verschwinden. Oder wir können im Sommer den Gästen des Bad 1 beim Sonnenbaden zusehen. Für Mountain-Bike-Fahrer bietet sich der Berg natürlich als Downhill-Strecke an und im Winter geht es dann richtig los:
die ersten Bremerhavener Abfahrt-Ski-Meisterschaft!!!
Nein, mal ehrlich, hier wird Bodenaushub auf einfache und vor allem billige Art und Weise beseitigt.
Jeder Bauherr eines Einfamilienhauses kennt das Problem, dass der Bodenaushub, der nicht auf dem Grundstück verteilt werden kann, teuer abgefahren werden muss.
Bei einem Bauwerk von der Größe des Hafentunnels wären diese Kosten immens. Aus betriebs-wirtschaftlicher Sicht ist der BIS durch den Berg also etwas außergewöhnlich Gutes eingefallen.
Aus städte- und landschaftsbaulicher Sicht wird dieser gewaltige Berg allerdings eher wie eine Mülldeponie als Fremdkörper in der Gegend herumstehen.
Die Leherheider wurden natürlich nicht gefragt, ob sie mit diesem Geschenk etwas anfangen können. Es wird ihnen einfach vor die Nase gesetzt.
Ach ja, bei der Abstimmung hat sich die Partei, die ehemals für Bürgerbeteiligung und Ökologie bekannt war, der Stimme enthalten und so den Weg für den Tunnel frei gemacht. Natürlich mit ganz großem Geschrei und Wehklagen und der dringenden Bitte an die Opposition, das Projekt abzulehnen.
Es war schon eigenartig, dass die Partei, die den Tunnel ablehnt und dies vor der Wahl auch deutlich kund getan hat, nun die Opposition, die den Tunnel gerne möchte, um dessen Ablehnung bat.
Ob der Bodenaushub wohl auf Schadstoffe untersucht wird, bevor er den Leherheidern vor die Tür gekippt wird?
Na ja, es wächst ja mit der Zeit Gras drüber!
René Russell
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