Dienstag, 23. März 2021

Dolchstoßlegende - neu aufgelegt


 Bei Wikipedia finde ich zum Suchwort "Dolchstoßlegende" diesen Eintrag. Schon vor hundert Jahren haben Verantwortliche also versucht, über die Medien ihre eigene Unfähigkeit und ihre Schuld auf den "einfachen Bürger" abzuwälzen. Das dieser Vorgang auch heute noch trefflich funktioniert zeigen viele Meldungen auf Social-Media-Kanälen und Medienseiten.

Natürlich gibt es sie, die "Covidioten", die unverdrossen weiter leugnen und verharmlosen und sich aus Bequemlichkeit nicht an die allgemein geltenden Regeln halten. Es ärgert mich maßlos, wenn ich Demonstrationen von solchen Spinnern sehe (die Pöbelnden sind oftmals Männer daher hier maskulin). Es sind genau diese Menschen, die eine vernunftbasierte Auseinandersetzung auf der Straße mit den aktuellen Entscheiderinnen unmöglich macht. Leider!

Was uns fehlt? Daten! Daten! Daten!

Um mit einer Pandemie richtig umgehen zu können und diese schnell eindämmen zu können müssen wir wissen, wer sich wann wo ansteckt. Und diese Daten benötigen wir immer sofort, damit Infektionsketten schnell unterbrochen werden können. Warum wir diese Daten immer noch nicht erheben können ist eines der vielen Versäumnisse der aktuellen Entscheiderinnen und kostet täglich Menschenleben. Es sogt dafür, das Infektionsketten nicht schnell genug erfasst werden und mehr Menschen angesteckt werden.

Was uns nicht fehlt? Schuldzuweisung!

Wenn ich mir die aktuelle Corona-Lage auf der Deutschlandkarte ansehen fällt auf, dass gerade die Landkreise mit Grenzbezug höhere Inzidenzwerte aufweisen als Landkreise ohne. Außerdem sind die Kreise im Süden stärker belastet also im Norden. Leben also im Norden die intelligenteren und einsichtigeren Menschen als im Süden? Sind Grenzbewohner per se schlechter im Befolgen von Vorgaben und Regeln? Alles Quatsch! Wir haben einen regen Austausch mit unseren Nachbarländern. Täglich pendeln Menschen zwischen den Grenzen und arbeiten, oftmals eben in Deutschland. Und hier sind es vor allem die Menschen, die bei uns im Niedriglohnsektor beschäftigt sind, die wenig finanzielle Möglichkeiten haben sich und andere zu schützen. Viele Corona-Ausbrüche in Altenheimen rühren von "preiswerten" Arbeitskräften, ebenso wie in der Fleischindustrie. Diese selbst gemachten Probleme kann von Entscheiderinnen behoben werden, kostet aber langfristig Geld und daher passiert nichts. 

Steigende Corona-Indizes liegen nicht an Menschen, die sich nicht an Regeln halten sondern an Entscheiderinnen, die falsche Entscheidungen treffen!


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